Ich musste nach dem mentalen Stress meinen Körper ertüchtigen und wählte naturgemäß Kayaking den Wassersport. Was soll man bei 35 Grad auch sonst machen! Ausnahmsweise bin ich froh, dass mir vier Nachtschichten bevorstehen, drei davon 12 Stunden. Das ist auszuhalten.
Entweder werde ich älter oder das Boot schwerer und die Schienen weniger glitschig – ich meine mich erinnern zu können, dass ich vor ein paar Jahren hopplahopp mit dem Trolley samt Kajak die Schleuse rauf und wieder runter bin. Das war noch vor der Hüftoperation. Heute fiel es mir schwer, und ich musste mich richtig ins Zeug legen. Geschwitzt habe ich eh schon.
Ich paddelte wieder zur Zitadelle dergestalt, dass ich mir eine Fahrrinne mit Gewalt erzwingen musste zwischen den Seerosen und dem wuchernden Algengestrüpp. Man kommt da schon durch, aber ich fürchtete, das Grünzeug würde sich in meinem Ruderblatt verheddern. Da komme ich nicht heran, ohne auszusteigen. Es ging aber alles gut, aber viel Schatten werfen die Mauern nicht.
Ich bin also fast bis zur Spandauer Seebrücke und kehrte dann zurück, weil ich nicht mehr in Übung bin und nicht weiß, wie lange ich bei der glühenden Hitze ausgehalten hätte.
Ich musste danach noch mein 98-jähriges Mütterlein besuchen und hatte keine Zeit mehr zum Kochen. Restaurantkritik Drei Flaschen. Hervorragende Gnocchi für zehn Euro! Ein hungriger Proletarier würde vielleicht nicht satt, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt-